Der Froschfrog

Eigengewächs


Der Frosch wird meistens unterschätzt,
Sein Image ist recht abgewetzt.
Doch sitzt er auf des Brunnens Rand,
‘Ne junge Maid kommt angerannt.


Die denkt, dass es sehr sinnig ist,
Wenn sie den Frosch ganz tüchtig küsst.
Ein Prinz soll Fröschlein hurtig sein!
Und sie zieht in sein Schloss mit ein.


Den Frosch, den wundert ziemlich heftig,
die Maid indes knutscht weiter deftig.
Dabei weiß doch jed’s Kind im Land:
Frosch wandelt sich: durch Wurf an Wand!

Die Maid dann irgendwann kapiert,
Dass sie ihr Königsschloss verliert.

 

Du lerne draus und bleib recht heiter,
Nur Knutschen bringt dich seltenst weiter.

 


‘Ne Unke sitzt nah im Gebüsch,
sieht das und lacht sich kringelig.
Denn bist du erst am richt’gen Platz,
Findest auch du ‘nen lieben Schatz.


Lerne daraus und küss nicht jeden,
Der dir verspricht den Garten Eden.
Den wahren Prinz, das ist bekannt,
Bringt dir schon mal: Wurf an Wand.

Geht es nicht so, dann tröste dich,
‘Nen richt’gen Frosch gibt’s auch für dich!
Bleib wohlgemut und froh und heiter,
Ein Leben ohne Frosch geht weiter.

 

Jedoch sitzt du zu tief in Tunke,
Probier’s doch mal und küss ‘ne Unke.